§ 72 – Voraussetzungen der Errichtung, Mitgliederzahl, Stimmengewicht

(1) Bestehen in einem Unter­neh­men meh­re­re Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tun­gen, so ist eine Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung zu errich­ten.

(2) In die Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung ent­sen­det jede Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung ein Mit­glied.

(3) Die Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung hat für das Mit­glied der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung min­des­tens ein Ersatz­mit­glied zu bestel­len und die Rei­hen­fol­ge des Nach­rü­ckens fest­zu­le­gen.

(4) Durch Tarif­ver­trag oder Betriebs­ver­ein­ba­rung kann die Mit­glie­der­zahl der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung abwei­chend von Absatz 2 gere­gelt wer­den.

(5) Gehö­ren nach Absatz 2 der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung mehr als zwan­zig Mit­glie­der an und besteht kei­ne tarif­li­che Rege­lung nach Absatz 4, so ist zwi­schen Gesamt­be­triebs­rat und Arbeit­ge­ber eine Betriebs­ver­ein­ba­rung über die Mit­glie­der­zahl der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung abzu­schlie­ßen, in der bestimmt wird, dass Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tun­gen meh­re­rer Betrie­be eines Unter­neh­mens, die regio­nal oder durch gleich­ar­ti­ge Inter­es­sen mit­ein­an­der ver­bun­den sind, gemein­sam Mit­glie­der in die Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung ent­sen­den.

(6) Kommt im Fall des Absat­zes 5 eine Eini­gung nicht zustan­de, so ent­schei­det eine für das Gesamt­un­ter­neh­men zu bil­den­de Eini­gungs­stel­le. Der Spruch der Eini­gungs­stel­le ersetzt die Eini­gung zwi­schen Arbeit­ge­ber und Gesamt­be­triebs­rat.

(7) Jedes Mit­glied der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung hat so vie­le Stim­men, wie in dem Betrieb, in dem es gewählt wur­de, in § 60 Abs. 1 genann­te Arbeit­neh­mer in der Wäh­ler­lis­te ein­ge­tra­gen sind. Ist ein Mit­glied der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung für meh­re­re Betrie­be ent­sandt wor­den, so hat es so vie­le Stim­men, wie in den Betrie­ben, für die es ent­sandt ist, in § 60 Abs. 1 genann­te Arbeit­neh­mer in den Wäh­ler­lis­ten ein­ge­tra­gen sind. Sind meh­re­re Mit­glie­der der Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung ent­sandt wor­den, so ste­hen die­sen die Stim­men nach Satz 1 antei­lig zu.

(8) Für Mit­glie­der der Gesamt-Jugend- und Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung, die aus einem gemein­sa­men Betrieb meh­re­rer Unter­neh­men ent­sandt wor­den sind, kön­nen durch Tarif­ver­trag oder Betriebs­ver­ein­ba­rung von Absatz 7 abwei­chen­de Rege­lun­gen getrof­fen wer­den.

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